Die Geschichte um Robin und das „GLANNI“ ist aus der langjährigen Arbeit mit über 1000 verschiedenen Kindern jährlich entstanden und hat sich im Laufe der Zeit zu der heutigen Form entwickelt. An den Grundlagen haben Lehrer, Polizisten, Polizeipsychologen, Diplom-Pädagogen, Erzieher und Eltern mitgearbeitet.

 

Kindgerecht wird im „GLANNI“ fehlende soziale und emotionale Kompetenz als zwei Ursprünge für gewalttätiges Verhalten aufgegriffen. Die Kinder werden für die Wahrnehmung sozialen Fehlverhaltens und die Wirkung auf den jeweils anderen sensibilisiert. Durch die intensive Beschäftigung mit den zentralen Aussagen bleibt das Arbeitsheft nicht an der Oberfläche; die eingeübten positiven Inhalte werden verinnerlicht und die erlernten Fähigkeiten/Einsichten bleiben über die ganze Schulzeit wirksam.

 

Die Erfahrungen mit der Geschichte des „GLANNI“ waren durchgehend positiv; die Kinder reden mehr miteinander und teilen sich gegenseitig mit, wenn sie sich verletzt fühlen. Dadurch bauen sich viele Aggressionen gar nicht erst auf und ein konstruktives Lernklima wird unterstützt.

 

In der Geschichte geht es um einen Streit zwischen zwei Freunden. Robin macht Lea traurig, indem er sie auslacht. Lea reagiert verletzt und „kündigt“ ihm die Freundschaft auf. Robin verläuft sich - verwirrt nach dem Streit - und landet im Wald bei dem Zauberer Hokuspokus. Dieser zeigt Robin mit Hilfe eines Zauberbuches und des Edelsteinglases „GLANNI“, was an seinem Verhalten Lea gegenüber verletzend war und wie er vielleicht eine Versöhnung herbeiführen kann.

 





Das „GLANNI“ ist ein Bild für das Selbstbewusstsein des Kindes. Alles, was das Selbstbewusstsein des Kindes untergräbt, „klaut Steine“; hierzu gehören zum Beispiel abfällige Bemerkungen, auslachen, miesmachen, mobben, ausgrenzen und anderes. Als Folge des „Steineklaus“ entsteht Aggression, welche sich ansammelt und irgendwann zum Ausbruch kommt.

 

Im Gegensatz dazu bauen Verhaltensweisen, die Steine in das Glas legen, Aggressionen ab und machen glücklich und zufrieden. Aufgefüllt wird das Glas durch freundliche Bemerkungen, durch Lob, Bestätigung, mitfühlendes Denken und Handeln, durch Einbeziehen des Kindes in der jeweiligen Gruppe (Klasse, Familie, Freundeskreis) und durch Anerkennung.

 

Zusätzlich zu den Arbeitsaufgaben im Heft können weitere Anreize zum Thema umgesetzt werden, die ganz individuell auf das Kind/die Klasse abstimmbar sind. Anregungen hierzu finden sich im Begleitheft für Lehrer und Eltern. Alle vorgestellten Anregungen haben sich in der Praxis bewährt.

 




Originaltextauszug:

Zauberer: „Wenn viele Kinder über ein Kind lachen, gehen viele Steine verloren. Und zack! ist das GLANNI halb leer. Das ist nicht nur beim Auslachen so. Böse Worte wie Feigling oder Blödmann und Beleidigungen wie - du bist dumm - klauen auch Steine.“

 

Robin: „Du meinst, ich habe ihr einen Stein aus ihrem GLANNI geklaut und das tat weh?“

 

Zauberer: „Genau, jetzt hast du es verstanden“ freute sich Hokuspokus, „wenn du Zaubererblut hättest, wärst du sicher ein guter Zauberlehrling geworden“.


Doris Niespor, Patrick Tjarks,

Das GLANNI

Robin und der Zauberer

Arbeitsheft Gewaltprävention für Grundschulkinder

Band 1 Förderung sozialer und emotionaler Intelligenz

mit Lehrerheft und Elterninformation, 7,80 EUR